Traktorenlexikon: Fendt Farmer 2 – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher (2024)

TraktorenlexikonTraktorenlexikon: Fendt Farmer 2 – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher (1)Hersteller-/MarkenübersichtTraktorenlexikon: Fendt Farmer 2 – Wikibooks, Sammlung freier Lehr-, Sach- und Fachbücher (2)Kapitel „Fendt“
Fendt Farmer 3
Basisdaten
Hersteller/Marke:Fendt
Modellreihe:Farmer (2)
Modell:Farmer 3
Bauweise:rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum:1960–1967
Stückzahl:20.002
Maße
Eigengewicht:1735 kg
Länge:3264 mm
Breite:1562 mm
Höhe:1507 mm
Radstand:1968 mm
Bodenfreiheit:405 mm
Spurweite:1250 mm
WenderadiusmitLenkbremse:3360 mm
WenderadiusohneLenkbremse:3710 mm
Standardbereifung:vorne: 6.00-16 AS
hinten: 12.4-32 AS
Motor
Nennleistung:25-26 kW, 34-35 PS
Nenndrehzahl:2600/min
Zylinderanzahl:3
Hubraum:2004 cm³
Kraftstoff:Diesel
Kühlsystem:Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp:Hinterradantrieb
Getriebe:8/4-Halbsynchrongetriebe
Höchstgeschwindigkeit:20–30 km/h

Der Fendt Farmer 2 (FW 139) ist das erste, ab 1960 gebaute und namengebende Modell der Farmer-2-Reihe. Im Laufe seiner Produktionszeit erhöhte sich die Motorleistung auf 35 PS, später sogar auf 38 PS. Es war auch 1961 ein Farmer 2, der als 100.000ster Fendt-Schlepper vom Band lief. Ab 1961 wurde der Farmer 2 durch den Farmer 2 D mit reduzierter Motorleistung ergänzt. 1968 wurden dann neue Farmer-2-Modelle mit eckiger Motorhaube („E“) eingeführt (Farmer 2 E, Farmer 2 DE sowie Fendt Farmer 2 S/SA).

Motor[Bearbeiten]

  • wassergekühlter Dreizylinder-Viertakt-Dieselmotor von MWM, unterschiedliche Motortypen:
    • 1960 bis 1962: Typ KD 10,5 D mit Gleichdruck-Vorkammer-Verbrennungsverfahren, 1990 cm³ Hubraum und 34 PS Leistung
    • 1962 bis 1967: Typ KD 110,5 D mit Gleichdruck-Vorkammer-Verbrennungsverfahren, 2004 cm³ Hubraum und 35 PS Leistung
    • 1967: Typ D 208-3 mit Direkteinspritzung, 2232 cm³ Hubraum und 38 (?) PS Leistung
  • Bohrung: 90 mm, Hub: 105 mm (beim D 208-3: 95mm/105mm)
  • Verdichtungsverhältnis: 1:21 (beim D 208-3: 1/17)
  • Bosch-Fliehkraftverstellregler RSV, Geregelter Drehzahlbereich = 600/min-3120 U/min.
  • Öldruck = 2,5-3,0 bar bei Nenndrehzahl
  • Bosch-Einspritzpumpe, Typ: PES 3 A 65 B 320/3 RS
  • Bosch-Einspritzdüsen, Typ: DN OSD 126
  • Max. Einspritzdruck = 120 kg/cm²
  • Kraftstofffilter, Typ: Bosch FJ/DF 5/3 oder Typ: Knecht FB 502/1 RM

Kupplung[Bearbeiten]

  • Fichtel & Sachs, Tornado-Duplex-Kupplung, Typ: DO 250/225 K ( 22/16 K )

Getriebe[Bearbeiten]

  • ZF-Stiftschalt-Gruppengetriebe, Typ: A-210
  • Drei Gruppen mit je vier Gängen ( Acker-, Straße-und Rückwärts )
  • Erster Gang durch Veränderung der Drehzahl, als Kriechgang verwendbar
  • halbsynchronisiertes Getriebe mit 8 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgängen
  • Betätigung der Differentialsperre über Stiftkupplung, durch Hand-oder Fußbetätigung
  • Optional als Schnellgangausführung ( 30 km/h.)

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts[Bearbeiten]

Fahrgeschwindigkeiten in km/h bei Bereifung 11-28 AS
NormalgangmaschinenSchnellgangmaschinen
SchaltgruppeLSRLSR
1. Gang0,4–1,24,42,21,76,33,1
2. Gang2,17,53,73,010,75,4
3. Gang3,412,36,25,017,68,8
4. Gang5,520,010,08,028,514,2

Zapfwelle[Bearbeiten]

  • Motorzapfwelle als schnelle und langsame Zapfwelle, Antrieb von Fahrkupplung unabhängig
  • Drehzahlen: 553/min (Normdrehzahl), 1106/min (schnelle Zapfwelle), Leistung = 32,6 PS
  • Keilwellenprofil nach DIN 9611
  • höchstzulässiges Drehmoment am Zapfwellenstummel: 71 mkp ( bei verstärkter Zapfwelle: 90 mkg )
  • Optional als Wegzapfwelle schaltbar
  • Drehzahl = 7,65-8,1 Umdrehungen pro Fahrmeter
  • Optional, Riemenscheibe mit Winkelantrieb, 226 mm Durchmesser und 150 mm Breite
  • Drehzahl = 1383 U/min. bei Nenndrehzahl ( Leistung = 25 PS )
  • Riemengeschwindigkeit = 16,36 m/s
  • Mähantrieb = 1100 U/min. bei Nenndrehzahl

Bremsen[Bearbeiten]

  • Betriebsbremse 180x50: fußhebelbetätigte Zweibackenbremse, mechanisch über Portaltrieb auf Hinterräder wirkend, als Lenkbremse verwendbar
  • Feststellbremse 192x20: 2 Außenbandbremsen durch einen gemeinsamen Handhebel betätigt, über Portaltrieb auf Hinterräder
  • Optional mit hydraulisch betätigter Vierradbremse

Achsen[Bearbeiten]

  • Fendt-Vorderachse als blattgefederte, ausziehbare Schwingachse in Kastenprofil, mit zwei Spurweiten durch Radumschlag ( 1250/1500 mm )
  • Optional mit Verstellfelgen, Spurweiten von 1250-1726 mm
  • Starre Hinterachse mit zwei Spurweiten durch Radumschlag ( 1250/1500 mm )
  • Hand-oder fußbetätigtes Kegelrad-Differential mit Sperre
  • Achslast vorne = 695 kg, hinten = 1211 kg

Lenkung[Bearbeiten]

  • ZF-Gemmerlenkung, Typ: GD 38 organisch im Kupplungsgehäuse eingebaut

Hydrauliksystem und Kraftheber[Bearbeiten]

  • Fendt-Blockhydraulik, Typ: 86.05 mit Hydro-Drucksystem und Dreipunktaufhängung
  • Dreipunktaufhängung Kat. I ( bei Radspur 1500 mm = Kat. II )
  • Kupplungsunabhängiger Bosch-Pumpenantrieb, Typ: HY/ZFR 1/16 R 2
  • Kraftheber mit automatischer Regelhydraulik:
    • Arbeitsdruck: 175 atü
    • Arbeitsvermögen: 1220 mkp
    • Hubkraft an der Ackerschiene bei Hubbeginn 1550 kp, bei Hubbeendigung 1940 kp
  • Kraftheber mit Handregelhydraulik:
  • Hubzylinder mit 86 mm Kolbendurchmesser und 122,5 mm Kolbenweg
    • Arbeitsdruck: 150 atü
    • Arbeitsvermögen: 1045 mkp
    • Hubkraft an der Ackerschiene bei Hubbeginn 1275 kp, bei Hubbeendigung 1350 kp

Steuergeräte[Bearbeiten]

Je nach Austattung

  • Regelhydraulik
  • Einhebelsteuergerät umschaltbar für Frontlader und Kipperanschluß

Elektrische Ausrüstung[Bearbeiten]

Der Farmer 2 hat eine 12-Volt-Anlage mit Batterie (88 Ah), eine 90-W-Lichtmaschine, Anlasser, Vorglühanlage mit einpoligen Stabglühkerzen, Horn (Hupe), Steckdose für Anhängerbeleuchtung, Scheinwerfer für Biluxabblendung, Brems-, Schluss- und Kennzeichenbeleuchtung sowie Positionsleuchten nach StVZO und eine Blinklichtanlage für 1- und 2-Hänger-Betrieb nach StVZO.

  • Glühkerzen je nach Einschraubbohrung = Beru 170 M, Beru 111 M und Bosch KE/GSA 10/8


Vom Armaturenbrett aus werden die wichtigen Funktionen bedient: Ein Blinkerschalter für rechts und links, ein Warnblinkschalter, ein Glühüberwacher zum Überprüfen der richtigen Vorglühzeit, ein Ablagefach zum Verstauen kleinerer Dinge (gemäß der original Bedienungsanleitung: Zigarrenfach, passend zu Steckdose für Zigarrenanzünder, siehe Elektrische Ausrüstung), Traktormeter mit Drehzahl-, Geschwindigkeits- und Betriebsstundenmesser, ein Fernthermometer zum Überprüfen der Kühltemperatur, ein Zündschloss mit Stand-, Abblend-, und Fernlichtbedienung und zu allem passende Kontrolleuchten. Außerdem eine 12V 2-polige Steckdose zum anschließen von elektrischen Anlagen wie z.B. Scheibenwischer, (Radio - gab es damals noch nicht und hören könnte man bei dem Geräuschpegel ohnehin nichts, in der Bedienungsanleitung steht Zigarrenanzünder) oder Suchscheinwerfer.

Maße und Abmessungen[Bearbeiten]

  • Eigengewicht: ca. 1735 kg (bei Bereifung 9-32AS), 1805 kg (bei Bereifung 11-32AS)
  • zulässiges Gesamtgewicht: 2280 kg (bei Bereifung 9-32AS), 2550 kg (bei Bereifung 11-32AS)
  • Länge = 3264 mm
  • Breite bei Spurweite 1250 mm = 1562 mm, bei Spurweite 1500 mm = 1800 mm ( bei Verstellfelgen mit Spurweite 1726 mm = 2030 mm )
  • Höhe bis Lenkrad = 1507 mm, mit Verdeck = 2270 mm

Bereifung[Bearbeiten]

  • Standardbereifung vorne = 5.50-16 ASF, hinten = 9-32 AS

Optional:

  • vorne: 6.50-16 ASF (6PR) oder 7.50-15 LASF (6PR)
  • hinten: 9.5/9-36 AS, 11-28 AS, 11-32 AS und 12.4-32 AS (6PR)

Füllmengen[Bearbeiten]

  • Kraftstofftank: 40 l Diesel
  • Kühlsystem: 12,5 l weiches, kalkarmes Wasser
  • Motor: 7 l Motoröl (im Sommer HD-Öl SAE20, im Winter HD-Öl SAE10)heute SAE 20W20.
  • Ölbadluftfilter: 0,75 l (im Sommer HD-Öl SAE20, im Winter HD-Öl SAE10)heute SAE 20W20.
  • Hydraulikanlage/Kraftheber: 8 l SAE10 oder SAE10 heute SAE 20W20 (bei Maschinen ohne Kraftheber 3 l SAE80 im Krafthebergehäuse)
  • Kraftheber mit Frontlader: 9,5 l SAE10 oder SAE10 heute SAE 20W20
  • Getriebe mit Achsantrieb: 14 l SAE80
  • Seitenvorgelege: je 1,9 l SAE80
  • Lenkgetriebe: 0,75 l SAE80
  • Riemenrieb: 0,5 l SAE80

Verbrauch[Bearbeiten]

KD 110,5: ca. 1,5 bis 4 Liter/h

Diesel 195 g / PShSchmieröl 2,5 g / PSh

Kabine[Bearbeiten]

  • Fahrerplattform mit gummigefederten, verstellbaren Fahrersitz und linker Kotflügelsitz
  • Optional, Allwetterverdeck, Betriebsstundenzähler, Lenkradsperre, Traktormeter und rechter Kotflügelsitz

Sonderausrüstung[Bearbeiten]

  • Allwetterverdeck mit Fronteinstieg
  • asymmetrisches Abblendlicht
  • Belastungsgewichte
  • Handlampe
  • Frontlader
  • Arbeitsgeräte für Frontlader
  • Kipperanschluss
  • Kotflügelsitz rechts und links
  • Kühlergitter
  • Kühlerschutzdecke
  • Lenkradsperre
  • Mähwerk mit hydraulischem Mähaufzug und 5'-Mähbalken
  • Mähwerk für Spur 1500 mm
  • Reifenfüllanlage
  • Riementrieb
  • Dreipunktseilwinde mit 50-m-Seil und 2500 kg Zugkraft
  • Sitzkissen für Fahrer- und Beifahrersitz
  • heizbares Sitzkissen
  • Suchscheinwerfer
  • Schnellgang
  • Rückspiegel
  • Zigarrenanzünder
  • Anhängeschienen

Sonstiges[Bearbeiten]

  • Start-O-Stop-Einrichtung: Hebel am linken Kotflügel, mit dem man Fußbremse und Kupplung bedienen kann, während der Fahrer neben dem Traktor herläuft (bei Pflegearbeiten)
  • Ein Modell der ersten Generation tritt unter anderem in der erfolgreichen Heimatserie "Neues aus Büttenwarder" des NDR als treuer Begleiter des Hauptprotagonisten Kurt Brakelmann alias Jan Fedder auf.
  • Listenpreis 1961 = 13.695,-DM

Literatur[Bearbeiten]

  • OLDTIMER TRAKTOR Ausgabe 05-06/2010, Seite 90 ff.
  • Fendt-Das Typenbuch ( A.Mößmer ), Seite 55
  • Fendt, Schlepper-Prospekte von 1930 bis 1966 ( G.Kremer ), Seite 108
  • Fendt, Typen und Daten ( G.Kremer ), Seite 222

Quellen[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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